Viagogo – ein Update zum Fall

Viagogo ist wohl oder übel allen ein Begriff, welche in der Veranstaltungsbranche arbeiten oder damit Berührungspunkte haben. Der Ticketing «Zwischenhändler» glänzt seit Jahren mit speziellen Geschäftspraktiken, die unsere Kunden und auch uns selbst beeinflussen. Wie sieht die Lage im Moment aus, welche Probleme bestehen weiterhin und was kann man dagegen unternehmen? See Tickets gibt im folgenden Artikel ein Update, nachdem das Thema nach 2 Jahren wieder aktuell wird.

Aufgrund der Geschäftspraktiken von Viagogo kommt es zu exorbitanten Preisen für Veranstaltungen, welche den Ticketkäufer und sein Portemonnaie belasten, Tickets, welche keine Gültigkeit besitzen oder sogar gefälscht sind. Dazu kommen verschiedene Faktoren während einem Bestellvorgang, bei welchen man als Käufer beeinflusst und zu einem schnellen Kaufabschluss getrieben wird.

Verstösse gegen das Lauterkeitsrecht wurden nachgewiesen

Der Zirkus Knie, einer der grössten Namen in der Schweizer Veranstaltungsbranche, hatte in der Vergangenheit ebenso Probleme mit Viagogo, wie viele andere. Der Unterschied – der Zirkus Knie hat sich gerichtlich gegen die Probleme mit dem «Ticketvermittler» gewehrt – und dies erfolgreich. Im November 2021 erklärte das Bundesgericht, dass der Klage des Zirkus Knie stattgegeben wurde und bestätigte, dass Viagogo unlauter gehandelt und somit gegen das Lauterkeitsrecht verstossen habe.

Doch was war – oder besser – ist nicht rechtens? Im Falle Zirkus Knie wurden Vorstellungen als «ausverkauft» bezeichnet, trotz verfügbaren Tickets bei den offiziellen Vertriebspartnern. Zudem machte Viagogo im Bestellvorgang irreführende sowie falsche Angaben, damit der Kunde den Ticketkauf zu einem raschen Ticketkauf bewegt werden kann. Da wäre die Angabe, dass man bitte beachten soll, dass Tickets möglicherweise nicht mehr zu diesem Preis verfügbar sein werden, wenn der Einkauf abgebrochen wird. Zusätzlich bot Viagogo inexistente Sitzplatzkategorien an und bildete falsche Sitzpläne ab. Das Bundesgericht kam zum Schluss, dass Viagogo so bewusst die Markttransparenz verhinderte und die Käufer überteuerte Tickets bestellten.

Ein Sieg eines Veranstalters – doch Viagogo bleibt präsent

Der Zirkus Knie gewann und die Vorstellungen sind nicht mehr auf der Viagogo Plattform zum Verkauf auffindbar. Andere Veranstaltungen werden aber natürlich weiterhin auf der Plattform zum Kauf angeboten und dies mit den gleichen Tricks, welche Viagogo vom Bundesgericht angelastet wurden. Solange die jeweiligen Veranstalter nicht selbst Klage gegen Viagogo auf Basis des Bundesgerichtsentscheids einreichen, werden Tickets weiterhin auf der Plattform vermittelt. Ganz nach der Redensart: «Wo kein Kläger, da kein Richter». Wir haben einen Ticketkauf auf Viagogo und See Tickets zur selben Veranstaltung, dem Flashdance Musical, welches auf der Walensee-Bühne stattfindet, durchgespielt.

Weiterhin werden auf Viagogo mithilfe von den Angaben, dass die Veranstaltung eine hohe Nachfrage hat und sich mehrere Personen dieselbe Veranstaltung anschauen, künstlich Druck gemacht. Teilweise gibt es dabei sogar eine verschiedene Anzahl an Personen auf einer Seite, was dies noch undurchsichtiger macht für den Interessenten. Zusätzlich sind die Preise jeweils um einiges höher.

See Tickets Viagogo
Block links Reihe 13 110.- inkl. Service Fee 164.- + 3.- + MWST
Block rechts Reihe 137.- inkl. Service Fee 255.- + 3.- + MWST
Teuerster Preis 158.60.- inkl. Service Fee (beste Plätze) 255.- + 3.- + MWST

 

Aktuelle Beispiele zu den überteuerten Ticketpreisen findet man momentan fast wöchentlich. So waren die Verantwortlichen des FC St. Gallen vor dem Cupfinal und vom FC Aarau vor dem letzten Saisonspiel nicht wirklich erfreut über die Wucherpreise.

Was kann man gegen Viagogo unternehmen?

See Tickets als Ticketing Plattform kann die Ticketkäufer tracken und grosse Bezüge aus dem Ausland unterbinden. Somit ist die Gefahr kleiner, dass der Ticketkäufer diese weiterverkauft auf Viagogo und sich so bereichern kann. Sie als Veranstalter können klar kommunizieren, dass man die offiziellen Ticket-Kanäle benutzen soll, um an die Karten zu gelangen. Die Swiss Music Promoters Association, kurz SMPA und allblues haben gute Beispiele dafür, welche wir Ihnen verlinkt haben.  In der Vergangenheit gab es zudem Veranstalter, welche das Communiqué herausgaben, dass man Personen mit Tickets, die auf Viagogo gekauft wurden, den Zutritt verwehrt. Verschiedene Möglichkeiten, welche aber alle Vor- und Nachteile haben.

Für Viagogo bahnt sich bereits der nächste Ärger an, denn ein weiteres Strafverfahren wegen Betrug und unlauterer Geschäftspraktiken ist zurzeit hängig. Ein leidiges Thema, welches uns und die Veranstaltungsbranche wohl weiterhin beschäftigen wird. Dennoch ist zu hoffen, dass Viagogo seine Praktiken lieber früh als spät überdenken wird.

See Tickets ist Europas führender Anbieter von Ticketing- und CRM-Software. See Tickets ist mit seiner Marke in elf Ländern in Europa und den Vereinigten Staaten vertreten.

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